Banda Cittadina di Eraclea

"È meraviglioso come la musica abbia la possibilità di salvarci dall’irrigidimento, dalle convenzioni a cui tutti andiamo incontro e farci tornare uno stupore incantato nei confronti delle cose."
Giovanni Allevi
Banda Cittadina di Eraclea
Die Band of Eraclea ist eine Gruppe, die seit mehr als 100 Jahren im Gebiet von Heracleense aktiv ist. Die Gruppe besteht aus Amateurmusikern, einfachen Leuten, Männern, Frauen, Jungen und Mädchen, die arbeiten oder studieren. Der gemeinsame Treffpunkt aller Menschen, auch angesichts der Kluft zwischen den Generationen, ist zweifelsohne die Musik. Teil einer Musikgruppe wie unserer zu sein, stimuliert die sozialen Beziehungen und die Harmonie, die die Mitglieder während der Ensemblepraxis aufnehmen und in eine saurere Gesellschaft weitergeben können, in der es vor allem um den Gott des Geldes geht.

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Präsident:
Luca Bortolotto

Musikalischer Leiter / Professor verantwortliches künstlerisches Repertoire:
Daniele Sangion

Die Geschichte der Stadtkapelle

Unsere Stadtkapelle ist einer der ältesten Vereine in der Gemeinde Eraclea. Die wahrschein-liche Geburtsstunde der Stadtkapelle geht auf die Anfänge der 1900-er Jahre zurück, auch wenn laut Aussage der ältesten Mitglieder, die noch am Leben sind, mehrfach die Auffassung vertreten wird, dass die Stadtkapelle bereits gegen Ende den 19. Jahrhunderts bestanden haben muss.

Dieser Beschluss Nr. 27/32 vom 08. Februar 1930 basiert auf dem Antrag auf Gewährung eines Zuschusses vom 31.01.1930, der vom Vorsitzenden der örtlichen Stadtkapelle mit dem Ziel eingereicht wurde, einen finanziellen Beitrag zu deren Vereinsaktivitäten zu erlangen. Auf Seite 769 desselben Registers ist zu lesen, dass am 29.07.1932 "der politische Sekretär und Vorsitzende der fa-schistischen Stadtkapelle angesichts der knappen Mittel die Billigung eines Zuschusses be-antragt. Wird dem Antrag nicht stattgegeben, sieht man sich gezwungen, die Kapelle aufzu-lösen". Der Zuschuss in Höhe von Lire 1.000 wurde (gemäß Art. 62) gewährt und aus dem Reservefonds entnommen, dessen Höhe zu dem Zeitpunkt Lire 1.852 betrug. Im besagten Register ist weiter zu lesen: Es wird ein ständiger Zuschuss für die faschistische Stadtkapelle (nach Art. 84) eingerichtet.

In dem erwähnten Register ist darüber hinaus zu lesen, dass am 17.05.1924 Benito Mussolini die Ehrenbürgerschaft der Stadt Eraclea verliehen wurde. Während des zwanzigjährigen faschistischen Regimes wurde die Stadtkapelle zu einer tat-sächlichen städtischen Einrichtung, und zwar sowohl kulturell und erzieherisch als auch re-präsentativ, so wie etwa die Institutionen des Amtsarztes, des Veterinärs, der amtlichen Hebamme und der Grundschullehrerinnen. Berücksichtigt man, dass von 1920 bis 1926 so-gar Schulen – wie der Schule für Agrarmechanik der Provinz Venedig – die Billigung von Mitteln und Zuschüssen versagt wurde, sowie dass es offizielle Listen bedürftiger Bürger gab, die um die Gewährung von finanziellen Zuschüssen ersuchten, kann man aus der Tatsache, dass der Stadtkapelle ein Beitrag in Höhe von mehr als 50% des Reservefonds gewährt wurde, wohl ersehen, wie bedeutend die Stadtkapelle in jener Zeit war. Während der beiden Weltkriege musste die Kapelle aus offensichtlichen Gründen sowohl in der Anzahl ihrer Auftritte als auch hinsichtlich der Anzahl ihrer Musiker ihre Aktivität wesentlich reduzieren, wobei diese jedoch zu keinem Zeitpunkt in vollem Umfang eingestellt wurde. Während des zweiten Weltkrieges besuchten die Musiker und die Schüler sogar die "Musikschule" selbst unter Verstoß gegen das entsprechende von den Deutschen eingeführte Verbot. Ebenfalls in jenen Jahren und in den darauf folgenden spielten die Fähigsten unter den Mitgliedern der Stadtkapelle mittwochs und samstags in den Tanzlokalen. Die Mitglieder der Stadtkapelle Eraclea traten auch in Jesolo (im Casablanca) und in Livenza (im La Salute) auf, wo sie ihre Gleichaltrigen auf den verschiedenen Feierlichkeiten, die im Laufe des Jahres stattfanden, musikalisch unterhielten.

Der Sitz der Stadtkapelle

Im Laufe der Jahre änderte die Stadtkapelle mehrfach ihren Sitz. Während des zweiten Weltkrieges war der Sitz der Stadtkapelle im Pfarrhaus in Eraclea integriert, während in den späteren Jahren, in ihrer Glanzzeit (in der späteren Nachkriegszeit), der Vereinssitz im Saal "Dalla Zorza" bei Boetina im Zentrum von Eraclea war. In den schwierigsten Zeiten fand die Stadtkapelle ihren Sitz als Gast bei den Familien einiger Musiker, so insbesondere im Hause des Guido Urban. Ab 1965 hatte die Stadtkapelle ihren offiziellen Sitz eine Zeit lang in den Räumen des Rathauses Eraclea, in der Folgezeit neben der Kirche in einigen Räumen, die im Eigentum der Stadtverwaltung standen, zusammen mit anderen in der Gemeinde wirkenden Vereinen (Rotes Kreuz, Kriegsveteranen, Chor usw.). Seit der Amtseinführung der ge-genwärtigen Stadtverwaltung ist der Stadtkapelle ein neuer Vereinssitz in den Räumen des ehemaligen San-Luigi-Institutes auf der Rückseite des Rathauses zugewiesen worden – dort steht ein größerer Proberaum, wesentlich geräumiger als bisher, zur Verfügung, in dem ne-ben den wöchentlichen Proben der Stadtkapelle fast täglich auch die Teilnehmer der Musik-schule unterrichtet werden

Die Musikproben

Während der ganzen Geschichte der Stadtkapelle sind die Proben stets abends abgehalten worden, denn es handelte sich – und es handelt sich immer noch – um eine Leidenschaft, der nach der normalen Arbeit gefrönt wird. So war es auch im Winter, mit der Folge, dass die meisten Mitwirkenden der Stadtkapelle erst nach der Abenddämmerung ihren Feierabend hatten. In den Kriegsjahren nachts zur Probe zu gehen oder von der Probe zu kommen, war sicherlich nicht leicht oder gar bequem, und doch trat die Leidenschaft zum Musizieren immer in den Vordergrund.

Die Uniform

Die erste Uniform der Stadtkapelle geht auf das Jahr 1952 zurück. Es handelte sich damals um einen Hut, angesichts der Tatsache, dass man sich finanziell wohl nicht leisten konnte, eine ganze Uniform zu kaufen. Davor kleidete sich jeder so gut wie möglich an. Die erste vollständige Uniform wurde dann 1988 gekauft, und zwar dank den Zuwendungen von Herrn Dr. Morellato und Graf Vergerio. Diese Uniform wurde über zwanzig Jahre verwendet, bis der Generationenwechsel die Notwendigkeit einer Erneuerung mit sich gebracht hat, die in den letzten Jahren dank den finanziellen Zuwendungen einiger großzügiger Sympathisanten und Wohltäter ermöglicht wurde, denen unsere Stadtkapelle besonders am Herzen liegt.

Historische Personen

Eine der Personen, an die wir uns ganz besonders erinnern, ist Herr GIUSEPPE (Bepi) BALDUIT. Er war von 1962 bis zu seinem tragischen Ableben im Jahre 1995 Vorsitzender des Trägervereins. In den ersten Jahren kam er von San Donà di Piave mit seinem Motorrad Guzzi nach Eraclea, wo er als Versicherungsvertreter tätig war – seine Büroräume befanden sich genau gegenüber dem Rathaus. Obwohl er in San Donà di Piave wohnte, war er für die Belange Eracleas besonders engagiert, speziell im Rahmen von Vereinen, die ehrenamtliche Sozialarbeit leisteten: Er war nämlich der Vorsitzende des Komitees für Feierlichkeitsveran-staltungen, des "AVIS" (Verein der freiwilligen Blutspender), des Chores "El Piave" und na-türlich der Stadtkapelle.

Chronik der musikalischen Einsätze

Der häufigste Anlass für die künstlerischen Darbietungen der Stadtkapelle war in der Ver-gangenheit der musikalische Rahmen für religiöse Prozessionen, die das ganze Jahr über, vor allem sonntags, beinahe jede Woche stattfanden. Zu den wichtigsten Prozessionen, bei denen die Stadtkapelle mitwirkte, gehörte die Prozession der "Madonna Pellegrina", die mitten im Winter ("mit reifbedecktem Boden") stattfand, und dann ähnliche Prozessionen in Nachbarorten wie Cortellazzo, Jesolo und San Donà di Piave.

Der Einsatz am Silverstertag: der traditionelle Rundgang im Stadtgebiet, mit dem die Stadtkapelle der Bevölkerung ihre Glückwünsche für das neue Jahr darbringt, ist zusammen mit der Stadtkapelle selbst entstanden. Zur Zeit geht die Stadtkapelle durch die Wohnsiedlungen der Gemeinde und verweilt dann in der Nähe von Geschäftsräumen, früher jedoch ging die Kapelle von Haus zu Haus; bei der Gelegenheit wurde die Musikkapelle in zwei oder drei Gruppen von je sieben oder acht Personen unterteilt, die dann in verschiedene Richtungen bzw. zu verschiedenen Zielen aufbrachen, so dass so viel wie nur möglich von dem Gemeindegebiet erreicht werden konnte, da das Zurücklegen der Strecken mit dem Fahrrad längere Zeit in Anspruch nahm.

Eine Gruppe begab sich in das Teilgebiet von Isiata – Palazzetto, eine weitere Gruppe erreichte Torre di Fine – Eraclea und eine weitere Gruppe fuhr schließlich nach Brian – La Salute. Die Mitglieder dieser Untergruppierungen der Stadtkapelle brachen üblicherweise am Morgen des 31 Dezember gegen 08.00 Uhr mit dem Fahrrad auf. Sie kamen in die verschiedenen Häuser und spielten ihre Melodien, um einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen, sie bekamen dafür ein Glas Wein oder Glühwein, manchmal eine Geldspende oder etwas zum Essen. Das Mittagessen brachten sie von zu Hause mit, es wurde während der Fahrt verzehrt. Die Rundfahrt dauerte ununterbrochen auch bis 23.00 Uhr an, wobei am darauffolgenden Tag die Fleißigsten bzw. Tapfersten unter den teilnehmenden Mitgliedern, die weniger unter dem Muskelkater nach der Strapaze des Vortages zu leiden hatten, am Neujahrestag den Rundgang durch Eraclea Mitte bis ca. 12.00 Uhr unternahmen. Die wenigen Geldspenden oder das spärliche Essen (Cotechino-Wurst, Salami, Speck usw.), die dabei gesammelt wurden, wurden während des Besuches bei den bedürftigsten Familien hinterlassen, den diese "tollkühnen" Mitglieder der Stadtkapelle auf ihrem Wege abstatteten.

Während ihrer Geschichte hat die Stadtkapelle Eraclea Gelegenheit gehabt, sowohl in Italien als im Ausland aufzutreten. Bereits seit 2006 bestehen persönliche Verbindungen und kultureller Austausch mit der deutschen Musikkapelle Inzing-Törring dank der Mitwirkung des in Eraclea wohnhaften deutschen Freundes Udo Bromberger. Unsere Stadtkapelle hat auch an musikalischen Darbietungen auf wichtigen Plätzen teilgenommen, wie auf der Piazza Unità d’Italia in Triest anlässlich des nationalen Treffens der Lagunen-Anwohner ode auf der Piazza San Marco in Venedig zur ersten italienischen Aufführung von "Fresco", einer Oper zeitgenössischer Musik vom Maestro Luca Francesconi, einem musikalischen Werk "für fünf Blasorchester in Bewegung"– bei dieser Gelegenheit hatte unsere Musikkapelle die Ehre, unter dem schwedischen Dirigenten Michael Summers zu proben.

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